Wie groß muss der Pflanzabstand bei Heckenpflanzen und Bäumen sein?
Eine vermeintlich simple Frage, auf die man aber keine pauschal richtige und einfache Antwort geben kann. In diesem Artikel wollen wir deshalb auf einige Faktoren eingehen, die den Pflanzabstand von typischen Heckenpflanzen wie Thuja, Taxus oder Kirschlorbeer beeinflussen.
Für Bäume und Hochstämme gelten prinzipiell ähnliche “Richtlinien”, wie für die “normalen” Heckenpflanzen, allerdings werden diese überwiegend als Einzel- oder Individualpflanzung eingesetzt oder z.B. als Ersatzpflanzung durch die Gemeinde vorgegeben. Der letzte Fall impliziert aber oft schon, in welchem Abstand die Bäume gepflanzt werden müssen, weil Gemeinden oder Städte hier im Regelfall klare Vorschriften machen.
Warum der Pflanzabstand nicht nur Geschmacksache ist
Ähnlich wie der Autokauf mit der oder dem Liebsten, kann auch die Pflanzung von Heckenpflanzen oder Bäumen zum zwischenmenschlichen Alptraum werden. Geschmäcker sind eben verschieden – das gilt auch im heimischen Garten!
Dabei gibt es aber einige wesentliche Punkte, die, unabhängig vom persönlichen Geschmack, eine Rolle bei der Ausrichtung und den Pflanzabständen von Heckenpflanzen spielen:
- Die Pflanzengröße: Die Größe einer Heckenpflanze ist das Hauptkriterium für den Pflanzabstand. Mit Größe ist dabei selbstverständlich die Höhe, Breite und in seltenen Fällen auch die Tiefe gemeint, die erst ab Ballen- bzw. Topfoberkante gemessen wird. Topf und Ballen zählen also nicht in die Höhe einer Pflanze rein.
- Der Pflanzenschnitt: Eine in der Vertikale gerade geschnittene Heckenpflanze oder ein rechteckig geschnittenes Heckenelement verträgt einen größeren Pflanzabstand als z.B. ein säulenförmig geschnittener Thuja-Smaragd Lebensbaum, um in der gleichen Höhe identischen Sichtschutz zu erreichen. Des Weiteren ist zu beachten, dass bei kegel- oder säulenförmigen
Heckenpflanzen generell eine höhere Anzahl an Pflanzen pro lfd. Meter benötigt wird. Dazu sehen wir rechts zwei grafisches Beispiele für eine Pflanzung mit säulenförmigen Heckenpflanzen und rechteckigen Heckenelementen. Der wesentliche Unterschied besteht vor allem im oberen Drittel der Pflanzen, wo z.B. Säulenzypressen aufgrund ihrer Form keinen Sichtschutz mehr bieten, während das rechteckige Heckenelement von unten bis oben vollen Sichtschutz bietet.
- Ballen- und Topfgröße: Auch die Größe des Pflanzenballens oder des zur Kultivierung verwendeten Containers / Topfes hat Einfluss auf die Pflanzabstände von Heckenpflanzen. Ein Beispiel: Wenn schmale Solitärpflanzen als kleine Hecke gepflanzt werden, deren Ballen- oder Topfdurchmesser 60cm beträgt, so muss jede Pflanze einen Mindestabstand von etwa 30cm zur nächsten Pflanze einhalten. In diesem Fall stehen die Pflanzen bereits “Topf an Topf”. Der Gesamtabstand von Pflanzenmitte zu Pflanzenmitte beträgt hier rund 60cm.
Wie wird der Pflanzabstand von Heckenpflanzen richtig gemessen?
Pflanzabstände lösen bei vielen Kunden gerne mal Verwirrung aus – was bei den vielen unterschiedlichen Maßen, Empfehlungen und Tipps, die im Internet so auffindbar sind, auch nicht verwundert. Doch wie misst man den Pflanzabstand von Heckenpflanzen richtig?
In der Baumschule müssen Pflanzabstände penibel genau geplant werden, damit auf großen Kulturflächen kein kostbarer Platz verschwendet wird oder abweichende Reihen- und Pflanzenabstände die Pflege der Pflanzen unnötig erschweren. Um hier eine klare Richtlinie für die Pflanzabstände zu finden, orientiert man sich bei Pflanzabständen immer am Haupt- bzw. Mitteltrieb der Pflanze. Wenn kein Haupttrieb vorhanden ist, wie es z.B. bei Schilfgewächsen der Fall sein kann, dient die Pflanzenmitte als Orientierungspunkt. Und was in der Baumschule funktioniert, funktioniert auch in Ihrem Garten!
So können Abstände auch über große Längen zentimetergenau geplant werden, unabhängig davon, wie jede einzelne Pflanze geschnitten ist. Die Pflanzenbreite (Schnitt) wird dem Pflanzabstand angepasst, nicht umgekehrt.
Achtung: Nicht verkalkulieren!
So simpel das Thema Pflanzabstände auch klingen mag, ein Fehler unterläuft dann schließlich doch fast allen Gartenfreunden, die eine Pflanzung planen. Nicht nur Kunden, sondern sogar Gärtner und Gala-Bauer tappen regelmäßig in diese Falle…
Anhand des folgenden Beispiels wollen wir das Problem kurz erläutern: In einem Garten wollen wir exakt 5 laufende Meter mit immergrüner Hecke bepflanzen, um optimalen Sichtschutz zu erreichen. Die Pflanzen sind ca. 50 cm breit, die Höhe kann an dieser Stelle vernachlässigt werden. Die Pflanzung soll zwischen Zwei Zäunen erfolgen, welche die Pflanzung an der linken und rechten Seite begrenzen.
Pflanzung mit Einzäunung
Rechnen wir einmal: Bei 50 cm Pflanzenbreite reichen 2 Pflanzen pro Meter aus. Demnach müssen 10 Pflanzen für die Bepflanzung von 5 laufenden Metern in unserem fiktiven Beispiel genügen. Logisch, oder? Gucken wir uns die Pflanzung im Musterbild (1) einmal an. Bei einem Pflanzabstand von rund 50cm (ergibt sich aus dem Abstand von Pflanzenmitte zu Pflanzenmitte) setzen wir die erste Pflanze nach 25 cm, damit diese nicht vom Zaun “eingequetscht” wird. Die nächste Pflanze (bzw. der Mittelpunkt) wird dann nach 0,25 m + 0,50 m gesetzt, also bei 0,75 m. Diese Rechnung führen wir fort, bis wir unsere letze Pflanze bei 4,75 m gesetzt haben. So haben wir alle 10 Pflanzen passgenau “verbaut”.
Pflanzung ohne Einzäunung
Das obige Beispiel greifen wir noch einmal auf, nur dieses Mal ohne Zaun. Der Unterschied: Die Skala für die erste mögliche Pflanzung beginnt hier bereits bei 0 Metern. Im Beispiel 1 wäre die erste Pflanze vom Zaun “eingequetscht”, wenn die Pflanzung schon bei 0 Metern beginnen würde. Ohne Begrenzung stellt sich jedoch folgendes Problem: beginnen wir bei “0”, reichen 10 Pflanzen nicht aus, um die 5 Meter vollständig zu bepflanzen! In diesem Fall sollte man sein Pflanzvorhaben noch VOR LIEFERUNG einmal genau kalkulieren, damit am Ende keine Pflanzen fehlen und unnötige Kosten entstehen 😉
Tipp: Mit Bambus-Stöckern o.ä. vor der Bestellung die Positionen der Pflanzenmitte markieren. So entsteht ein erster visueller Eindruck für die richtigen Pflanzabstände und die Bestellung kann ohne Aufwand angepasst werden.
Elegante Problemlösung: Heckenelemente
Bevor Sie nun mit Ihrem Partner wochenlang eifrige Diskussionen über den optimalen Pflanzabstand Ihrer geplanten Hecke führen, könnten Sie natürlich auch einfach an einer simplen und ehefreundlichen Lösung arbeiten: Heckenelemente.
Der Vorteil von Heckenelementen besteht darin, dass diese fertigen und sofort einsatzbereiten Hecken-Bestandteile bereits auf ein sehr genaues Maß zurechtgeschnitten wurden. Gut für den Pflanzabstand!
Stellen Sie sich einen Lebensbaum (Thuja), Eiben oder Kirschlorbeer als Solitärpflanze vor, die in einer rechteckigen Form gewachsen sind. Natürlich mussten wir dafür einige Jahre mühsamer Schnittarbeit auf uns nehmen. Aber für Sie machen wir das gerne. Sehen Sie sich das Ergebnis an. Hat sich gelohnt, oder?
Durch eine sehr genaues Sortiermaß (z.B. HxBxT = 180/200 x 90-100 x 70-80) können größere Heckenelemente sehr passgenau in eine individuelle Planung Ihres Pflanzvorhabens integriert werden. Mit Zahlen kann man eben besser kalkulieren als mit reinen Vermutungen. Das spart Zeit, Nerven und vor allem Kosten.
Apropos Kosten: Auf den ersten Blick scheinen Heckenelemente immer etwas teurer als konventionelle Solitärpflanzen der gleichen Pflanzenart. Erst bei einer genauen Kalkulation des Pflanzvorhabens sieht man, dass die fertigen Heckenelemente sogar Geld sparen können, wenn man bedenkt, dass für einen vergleichbaren (fertigen und blickdichten) Sichtschutz deutlich mehr Solitärpflanzen pro lfm. gepflanzt werden müssten.
Vergleichen Sie doch einfach einmal selber. Rechnen Sie sich aus, wie viele Solitärpflanzen z.B. für 20m Hecke benötigt werden und vergleichen Sie das Ergebnis mit einer analogen Pflanzung von Heckenelementen. Vielleicht lohnt sich der Umstieg ja bereits für Sie? Falls Sie Fragen haben, beraten wir Sie natürlich gerne!