Schadbilder und Schädlinge an Kirschlorbeer – Prunus laurocerasus i.S.

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Lorbeerkirschen sind recht robuste Heckenpflanzen,  die z. B. auch gut unter großen Bäumen wachsen können und hohem Wurzeldruck sowie mäßigen Standortbedingungen trotzen können. Dennoch kann es vorkommen, dass einige Schadbilder  und Schädlinge an Kirschlorbeer auftreten. Aber nicht alle Krankheiten entpuppen sich als gefährlich oder schädlich. Einige lassen sich mit ein paar kleinen Tipps und Tricks wieder leicht beheben. Die gängigsten Schaderreger, Krankheiten und die (mögliche) Bekämpfung / Vorbeugung haben wir für Sie, unten stehend, aufgelistet.

Bei spezifischen Fragen (z. B. über aktuelle und zugelassene Pflanzenschutzmittel oder weitere Informationen über Schadbilder an Kirschlorbeer), würden wir Sie bitten, sich mit dem jeweiligen Pflanzenschutzamt Ihrer Region in Verbindung zu setzen.

Krankheiten und Schädlinge an Kirschlorbeer

1. Nektarien

Schadbild:

Schwarze Punkte (Nektarien) auf der Unterseite von Kirschlorbeer-Blättern

Nektarien auf der Blattunterseite von Kirschlorbeer-Blättern

Bei diesem vermeintlichen “Schadbild” handelt es sich um Punkte auf der Unterseite der Kirschlorbeerblätter. Entgegen vieler

Vermutungen handelt es sich hierbei nicht um eine Krankheit, sondern um Nektardrüsen (Nektarien), aus denen zuckerhaltiger Zellsaft austritt, den z. B. Insekten sammeln. Ameisen sind ein natürlicher Schutz gegen Läuse oder andere Schädlinge. Bei

Kirschlorbeer liegen die Drüsen (wenn vorhanden) auf der Blattunterseite in der Nähe des Blattansatzes – rechts und links neben der Mittelrippe. Zunächst sind die Nektarien dunkelgrün, später rötlich bis hellbraun oder auch schwarz. Kein Grund zur Sorge also.

Vorbeugung:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Nektardrüsen gehören zum natürlichen Erscheinungsbild der Kirschlorbeerblätter und stellen keine Gefahr da.

2. Blattrandnekrosen

Schadbild:

Blattrandnekrosen an Kirschlorbeer-Blättern

Blattrandnekrosen an Kirschlorbeer-Blättern

Die Blattränder (meistens bei älteren Blättern) werden braun, trocknen ein und fallen anschließend ab. Bei stärkerer Schädigung kann es zum Blattverlust bei Kirschlorbeer-Pflanzen kommen.

Ursache:
Das Auftreten hängt mit der Wasserqualität zusammen.
Ein zu hoher Natriumgehalt des Wassers ist für die Pflanze schädigend.

Gegenmaßnahme:
Leider nicht direkt möglich. Es empfiehlt sich bei einem Befall ersatzweise mit Regenwasser zu gießen.

Vorbeugung:
Regenwasser verwenden, da Regenwasser ,im Vergleich zum Grundwasser, weniger Natrium enthält.

3. Schrotschuss

Schrotschuss bei Kirschlorbeer-Blättern

Diese unbeliebten Löcher in den Kirschlorbeer-Blättern sind keine Seltenheit und werden als “Schrotschuss” bezeichnet

Schadbild:
Kurz nach dem Austrieb erscheinen 3-10 mm große rötlich braune Flecken auf den Blättern.
Da die Pflanze das tote Gewebe (die Flecken) abstößt, fallen diese heraus und die Löcher entstehen.
Stark betroffene Blätter können ebenfalls abfallen.

Ursache:
Das Schadbild kann sowohl durch einen Pilz als auch durch Bakterien hervorgerufen werden.
Exakte Bestimmungen sind nur durch eine Laboranalyse möglich.
Eine Überdauerung der Schaderreger erfolgt an den Trieben sowie an den abgefallenen Blattstücken.
Infektionen erfolgen unter feuchten Bedingungen häufig ab ca. Mai.

Gegenmaßnahme:
Wie kann man Schrotschuss behandeln oder entfernen? Die einfachste Maßnahme ist das Entfernen von befallenen Pflanzen-(teilen), damit eine weitere Ausbreitung von Schrotschuss verhindert wird.

Vorbeugung:
Pflanzungen an windoffenen und minimal sonnigen Lagen wählen, da hohe Feuchtigkeit den Befall mit Schrotschuss fördert. Zusätzlich kann man bei der Wahl der Kirschlorbeer-Sorte auf weniger anfällige Sorten zurückgreifen wie z.B. Prunus laur. “Herbergii”.  Kirschlorbeer-Sorten wie ‘Otto Luyken‘ sind deutlich anfälliger. Zum Thema Widerstandsfähigkeit können Sie sich gerne individuell von uns beraten lassen.

4. Echter Mehltau

Schadbild:

Echter Mehltau ist eine typische Pilz-Krankheit und weit verbreitetes Schadbild bei Kirschlorbeer-Heckenpflanzen

Diese spektakuläre Blattkräuselung ist nichts anderes als “Echter Mehltau”

Weißer bis grauer mehlartiger Belag auf der Blattober- und/oder Blattunterseite sowie auf den Trieben, den Knospen und den Blüten.
Gelegentlich können sich auch Nekrosen (Beschreibung siehe oben) bilden oder es entsteht eine Verformung der Blätter.
Bei starkem Befall können die Blätter abfallen.

Ursache:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Pilze sind besonders im Hochsommer zu beobachten. Verstärkt tritt der Echte Mehltau an weichen oder gestressten Pflanzen auf. Zu dichter Stand, Licht- und Nährstoffmangel sowie eine Stickstoffüberversorgung, starke Temperaturgegensätze oder Zugluft können förderlich für den Pilz sein.

Gegenmaßnahme:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Bei akuter Befallsgefahr, spätestens jedoch bei Auftreten der ersten weißen Flecken, sollten gegen Echte Mehltaupilze ausgewiesene Fungizide eingesetzt werden. Zugelassene und wirksame Pflanzenschutzmittel erhalten Sie bei dem jeweiligen Pflanzenschutzamt Ihrer Region.

Vorbeugung:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Die Anfälligkeit wird durch einen luftigen Standort, eine gute Belichtung und einer adäquaten Ernährung vermindert. Des Weiteren sollten betroffene Blätter entfernt werden.

 

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