Richtig pflanzen: Pflanzloch, Pflege und Wässerung – Pflanzanleitung Teil 3

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Richtig pflanzen ist gar nicht mal so einfach. Die Pflanzung ist einer kritischer Punkt, an dem sich schon vorläufig entscheidet, ob die Pflanzen gut anwachsen oder eingehen. Im Folgenden gehen wir davon aus, dass der Boden unverdichtet ist und ein guter Mutterboden als Grundlage dient, wie wir im Teil 2 (Standort- und Bodenvoraussetzung) unserer Pflanzanleitung bereits beschrieben haben.

1. Schritt: Pflanzloch ausheben

Zunächst muss natürlich das entsprechende Pflanzloch ausgehoben werden. Bei großen Einzelpflanzen genügt ein Pflanzloch, das im Durchmesser etwa doppelt so groß wie der Erdballen oder das Wurzelwerk der Pflanze ist. Möchte man eine längere Hecke pflanzen, empfiehlt es sich, einen Erdgraben auszuheben, der in etwa auch doppelt im Durchmesser ist. Die Tiefe des Pflanzloches- oder Grabens richtet sich natürlich nach der Ballen- oder Wurzelgröße (Höhe).

Die Pflanze sollte nicht höher oder tiefer gesetzt werden, als sie vorher im Erdreich gestanden hat. Als Faustregel gilt hier für Container- oder Ballenpflanzen: 2-5 cm Erde von Ballen- bzw. Wurzeloberkante bis zur Erdoberfläche sind richtig. Alles darüber oder darunter kann sich negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken. Der Topf wird bei Containerpflanzen natürlich entfernt.

WICHTIG: Viele Erdballen haben neben dem Jute-Tuch (Ballentuch) noch einen Drahtkorb, der den Ballen zusätzlich stabilisiert und zusammenhält. Dieser Drahtkorb darf nicht entfernt werden und muss am Ballen bleiben!!!

2. Schritt: Pflanzloch schließen

Nachdem die Container- oder Ballenpflanze vorsichtig in das vorbereitete Pflanzloch gesetzt wurde,  wird der Knoten im Jute-Gewebe bei Ballenpflanzen gelöst. Das restliche Gewebe bleibt aber an der Pflanze. Nach einigen Monaten im Erdreich sind die heute verwendeten Materialien i.d.R. verrottet.

Aufpassen! Keine Pflanze, egal ob mit Erdballen, Topfballen oder Wurzelnackt, darf trocken in die Erde kommen. 

In der Praxis hat sich folgende Vorgehensweise als vorteilhaft erwiesen: Die Pflanze in das Pflanzloch stellen und mit etwas Mutterboden fixieren, damit ein fester Stand gewährleistet ist. Nun das Pflanzloch bzw. den Pflanzgraben ein- bis zweimal bis zum Rand mit Wasser füllen. Ist das Wasser versickert, kann das Pflanzloch mit feuchter Erde aufgefüllt werden. Je nach Pflanzengröße sollte die Erde in regelmäßigen Abständen leicht verdichtet werden (z.B. mit dem Fuß) damit sie beim nächsten Windstoß oder “Seegang” nicht in Schieflage gerät. Bei größeren Bäumen sorgen Baum- bzw. Stützpfähle für zusätzlichen Halt.

3. Schritt: Pflege und Wässerung

Man könnte meinen, die meisten Fehler unterlaufen bei Schritt 1 und 2? Dem ist nicht so. Besonders bei der langfristigen Pflege werden die meisten (vermeidbaren) Kollateralschäden verursacht. Werden die frischen Pflanzen innerhalb der ersten Wochen noch zwei- bis dreimal kräftig gewässert, wird spätestens einen Monat später davon ausgegangen, dass nun alles gut angewachsen ist und die Pflanzen zum autarken Selbstversorger werden und jede noch so harte Dürreperiode bedingungslos wegstecken können. Hält man an dem Glauben fest, wird man schnell eines Besseren belehrt…besonders dann, wenn der Pflanztermin in der letzten Jahreshälfte lag.

In der kühlen Jahreszeit (November bis Februar) tut sich in Sachen Wurzelbildung so gut wie nichts. Erst wenn ab ca. März die Bodentemperatur wieder langsam ansteigt, setzt auch wieder eine Wurzelneubildung ein. In dieser Zeit beginnt die wohl wichtigste Phase der Pflanzung und unser Teil 4 der Pflanzanleitung: Die Pflege.

Hier gehts direkt zum 4. Teil unserer Pflanzanleitung

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